Stadt Amriswil
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Stadtführung Amriswil
Die Stadt Amriswil wurde im Jahr 799 erstmals urkundlich als "Amalgeriswilare" erwähnt. Der Name geht auf die Alemannen zurück, die in dieser Gegend vor über 1200 Jahren siedelten. „Amalgeriswilare“ setzt sich aus „Amal = Kampf, ger = Speer und wilare = Weiler zusammen und kann damit mit „Speerkampfweiler“ übersetzt werden.
Der Ort entwickelte sich lange kaum, so gab es zum Beispiel im Jahre 1838 gerade einmal 37 bewohnte Häuser. Die Gründung der ersten Tricotfabrik der Schweiz durch Joseph Sallmann im Jahr 1850 sowie die Ansiedlung weiterer Stickerei-, Textil- und Schuhunternehmen haben Amriswil jedoch zusehends belebt. Die Inbetriebnahme der ersten Ostschweizer Eisenbahnlinie im Jahre 1855, welche von Winterthur nach Romanshorn führte, hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Dorf zu einer Hochburg der Textil- und Schuhindustrie entwickelte. Dadurch ist auch die Einwohnerzahl innert kurzer Zeit auf nahezu 3000 Personen angestiegen.
Das Wirtschaftswachstum führte zwischen 1850 und 1890 dazu, dass die Reformierten beschlossen, anstelle der zu klein gewordenen Kirche an der Romanshornerstrasse eine neue, grössere Kirche an der Weinfelderstrasse zu bauen. Diese wurde 1892 eingeweiht und ist zum Wahrzeichen von Amriswil geworden. Der Turm misst stattliche 75 Meter und ist damit bis heute der höchste im Kanton Thurgau.
Zwischen 1965 und 1985 machte Amriswil einen gewaltigen Strukturwandel durch. Innert 25 Jahren gingen in der Textil- und Schuhindustrie sowie verwandten Bereichen rund 2‘000 Arbeitsplätze verloren. Der wirtschaftliche Aufschwung ging jedoch kontinuierlich weiter, sodass der Dienstleistungsbereich die Verluste bis im Jahre 2005 nahezu ausgleichen konnte. Heute bietet Amriswil über 5‘000 Arbeitsplätze.
Nebst dem Zusammenschluss der Ortsgemeinden Amriswil, Biessenhofen, Oberaach und Räuchlisberg-Hagenwil im Jahr 1979 und dem Anschluss von Schocherswil im Jahr 1997 hat die wirtschaftliche Entwicklung dazu beigetragen, dass die Einwohnerzahl kontinuierlich gestiegen ist. Die 10'000-Einwohner-Marke wurde noch im 20. Jahrhundert geknackt, seit 2005 bekennt sich Amriswil zu seiner „Grösse“ und nennt sich offiziell Stadt.
Einwohnerentwicklung
1850: 492 Einwohner
1950: 6'000 Einwohner
2020: 14'xxx Einwohner
Historische Gebäude
Das heute als Kirchgemeindehaus genutzte Gebäude wurde 1650 als Kapelle erbaut und entwickelte sich im Laufe der Jahre zur Kirche der Reformierten. Heute dürfte sie zusammen mit dem Wasserschloss und der Kirche Hagenwil, der Kapelle Biessenhofen und dem Bohlenständerhaus im Schrofen das wichtigste historische Gebäude Amriswils sein.
Die Stadt Amriswil wurde im Jahr 799 erstmals urkundlich als "Amalgeriswilare" erwähnt. Eine Kopie dieser Urkunde ist im Ortsmuseum ausgestellt, das Original befindet sich im Stiftsarchiv St.Gallen.